– Aufgaben der AG

Erfassung der Pflanzenwelt (Floristische Kartierung)

Anfangs, in den 1960er Jahren, war es ein Hauptanliegen der Arbeitsgemeinschaft, die Kenntnisse über die Verbreitung der Pflanzen zu vervollständigen – gab es doch zu der Zeit kaum Projekte aus Behörden oder aus der Forschung zu diesem Thema. Längerfristiges Ziel sollte auch die Erstellung einer Fundort-Zentralkartei und die Neubearbeitung der von HÖPPNER (1908) bzw. von HÖPPNER & PREUSS (1926) herausgegebenen “Flora des Niederrheines” sein. Alle Daten zur Verbreitung der Pflanzenarten sollten zentral gesammelt und durch überprüfbares Herbarmaterial belegt werden.

P1010485Mit wachsender Akzeptanz für den Schutz der Natur hat neben dem ehrenamtlichen auch der amtliche Naturschutz eine Zunahme erfahren, so dass heute landesweite Listen der Flora und “Rote Listen” zu gefährdeten Pflanzenarten bzw. Vegetationseinheiten vorliegen (vgl. VERBÜCHELN et al. 1995, RAABE et al. 1996, WOLFF-STRAUB et al. 1999). Immer mehr Gebiete wurden nach genauer Untersuchung unter Schutz gestellt. Das Pflanzeninventar der meisten Gebiete ist heute mehr oder weniger bekannt und der Schwerpunkt der Kartierarbeiten liegt daher immer mehr bei der Beobachtung des Wandels der Flora und Vegetation. Auch zu regionsübergreifenden Kartierprojekten, die in den 1990er Jahren entstanden sind, hat unsere Arbeitsgemeinschaft in erheblichem Umfang beigetragen. Die ausgezeichneten Gebietskenntnisse und die Erfahrung unserer Mitgliederflossen auch in das Projekt   “Floristische Kartierung des Rheinlandes” mit ein, das an der Universität Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. W. SCHUMACHER ins Leben gerufen wurde und bis heute fortgeführt wird. Mehr als 30 Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft  haben durch viele Kartierungsexkursionen mit über 100.000 Fundortangaben einen wesentlichen Beitrag zum Projekt geleistet.

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Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)

 

Naturschutz

Die Arbeitsgemeinschaft hat für zahlreiche Gebiete ihre botanischen Erkenntnisse und Gutachten zur Verfügung gestellt und hierdurch den Wert dieser Gebiete für den Natur- und Artenschutz belegt. Oft wurde so die Grundlage für ihre spätere Ausweisung als Naturschutzgebiet geschaffen, zum Beispiel die Fleuthkuhlen bei Geldern, die Schomm bei Herongen, die Heidemoore im Brachter Grenzwald und die Erweiterung des Elmpter Schwalmbruchs (HUBATSCH 1999). Botanische Berichte von Mitgliedern sind in mehreren “Niederrheinischen Jahrbüchern” der Zeitschrift “Natur am Niederrhein” und natürlich auch in der Vereinszeitschrift “Der Niederrhein” gedruckt worden.

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Die Erftaue bei der Eppinghover Mühle

KNÖRZER (1963) beschließt seine Ausführungen zur Gründung der Botanischen Arbeitsgemeinschaft mit den Worten: “……., daß wir darüber hinaus mit allen Naturfreunden die Verpflichtung haben, uns um die Weitergabe unseres Wissens und um die ungestörte Erhaltung unserer niederrheinischen Landschaft zu bemühen.”  Dieser Aufruf hat heute vor dem Hintergrund zunehmender Flächenversiegelung durch ausgedehnte Bebauungs- und Gewerbegebiete und wegen des Landschaftsverbrauchs durch Bergbau, Straßenbau, Lärmschutzwälle etc. an Aktualität nichts eingebüßt.